Aktuelles
Wir haben die erfreuliche Nachricht von Geshe Tsewang Lama aus dem Menri Kloster erhalten, daß trotz Corona der Klosterbetrieb, Schulalltag und Versorgung der Kinder und Mönche bisher aufrecht erhalten werden konnte. Das Kloster ist streng abgeschirmt, die Klostertore sind verschlossen und Besuche sind nicht mehr möglich. Einkäufe werden von Mönchen erledigt, die keinen Kontakt zu den restlichen Klosterbewohnern haben dürfen.
So sind bisher auch keine Krankheitsfälle aufgetreten. Die Kinder werden mit extra Portionen Vitamin C und Masken versorgt. Wie man auf der Facebook Seite des Klosters https://www.facebook.com/themenrimonastery/ sehen kann, ist das Klosterleben aber weiterhin rege und fröhlich. Das Kloster ist mehr denn je auf unsere Hilfe angewiesen und wir freuen uns über und danken für jede Form der Unterstützung!
Das Ritual der Inthronisierung des 34. Abt von Menri, H.H. Lungtok Dawa Dargye Rinpoche, das eigentlich im Frühjahr hätte stattfinden sollen wird nachgeholt, sobald sich die Lage entspannt hat und Reisen nach Menri wieder möglich sein werden.
Wer mehr über ihn wissen möchte, kann sich unter folgenden links informieren:
https://dev.ligmincha.de/ueber-uns/bon-buddhismus/linie-der-lehrer/s-h-der-34-menri-trizin-lungtok-dawa-dhargye-rinpoche/
Info über das Kloster:
http://www.bonfoundation.org/menrinews.html
Aktuelle Fotos und Videos aus dem BON Children Welfare Center auf Facebook:
https://www.facebook.com/bonchildrenwelfarecenter und
https://www.facebook.com/bonchildrenwelfarecenter/videos/2217407485051389
3.12.2020
Reisebericht
Reise zum Kloster Menri im Oktober 2023
Im Oktober 2023 haben wir, Janine Guldener und Angelika Gordon von SaTrikErSang, das Kloster Menri besucht. Ziel der Reise war, die Verbindung mit Menri weiter auszubauen und zu stärken. Auch wollten wir selbst sehen, ob sich der Einsatz und die Treue der Sponsoren für die Kinder auszahlen und sich ihre Lebensumstände weiter verbessert haben.
In eigentlichen BÖN Kloster Menri leben fast 400 geweihte Mönche und Nonnen. Davon führen 60 Mönche und 5 Nonnen den Titel Geshe, ein Gelehrtengrad, der langjährige anspruchsvolle Studien in tibetischer Philosophie, in der einmaligen Sutra-Debatten Tradition, in tibetischer Medizin und vielem mehr voraussetzt.
Das BÖN Children Welfare Center
Im BÖN Children Welfare Center, das wie eine Art Internat innerhalb des Klosters verstanden werden kann, leben aktuell 52 Mädchen und 87 Jungen. Die Mädchen wohnen im über dem Tal liegenden eigenen Frauenkloster; die Jungen sind im Bereich des eigentlichen Klosters untergebracht. Die Kinder werden hier erzogen, unterrichtet und mit allem Notwendigen zum Leben versorgt.
Die Jungen sind in großen Schlafsälen im Boys Dormitory im Hauptkloster untergebracht; die Mädchen haben in ihren Häusern Einzel- oder Zweibettzimmer. In den Zweibettzimmern lebt immer ein älteres mit einem jüngeren Mädchen zusammen. Alle Unterkünfte sind mit sanitären Einrichtungen ausgestattet, es gibt jeweils einen Speisesaal, eine Küche und einen großen Platz zum Spielen oder für sportliche Aktivitäten.
An sechs Tagen in der Woche gehen die Kinder in eine nahegelegene öffentliche Schule, in der neben dem normalen indischen Unterrichtsprogramm Tibetisch und tibetische Kultur gelehrt werden. Nachmittags folgt im Kloster Unterricht in den tibetischen Traditionen. Die Ausbildungsinhalte sind für Jungen und Mädchen identisch.
Ferien gibt es nur im Dezember. Fast alle Kinder bleiben in den Ferien im Kloster Menri. Der Weg zu ihren Familien in Nepal, Tibet und Indien wäre zu weit und beschwerlich; ganz abgesehen von den dafür notwendigen finanziellen Mitteln und der erforderlichen Begleitung durch Mönche und Nonnen. Einige der Kinder sind Waisen.
Erfahrene, langjährige Mönche und Nonnen betreuen die Kinder als liebevolle und zugewandte Ersatzväter und -mütter. Alle Kinder, mit denen wir gesprochen haben, sagten, dass sie im Kloster Menri eine neue Familie gefunden haben. Alle machen einen fröhlichen und unbeschwerten Eindruck, selbst die Kleinsten mit sechs und sieben Jahren. Neben regelmäßiger staatlicher Supervision gibt es Unterstützung bei spezifischen Themen vorwiegend bei den Mädchen.
Geshe Tzering Tzewang, der Verwalter im Kloster und Leiter des BÖN Children Welfare Centers, trägt die Hauptverantwortung für die Erziehung und Ausbildung der Kinder. Er bleibt mit allen „Ehemaligen“ in Kontakt, selbst wenn sie das Kloster verlassen haben und ihr eigenes Leben führen.
Nach 10 Schuljahren entscheiden die Jugendlichen, ob sie zu Ihren Familien zurückkehren, einen Beruf erlernen, auf ein College in die nächstgrößere Stadt gehen oder an einer Universität studieren möchten. Soweit als möglich erhalten die Jugendlichen Unterstützung vom Kloster Menri, da nur wenige Familien die nötigen Mittel dazu haben. Ein Studium kann aber in der nahen Zukunft kaum unterstützt werden, denn die finanziellen Mittel des Klosters für die Ausbildung und Erziehung sowie die Mittel für die Grundbedürfnisse der Kinder sind derzeit ausgeschöpft.
35 Jugendliche gehen aktuell auf die Tibetische Universität. Hier werden die Studiengänge Medizin, Kunst, Philosophie, Politik! Science, Forschung und Buchhaltung gelehrt. Die Kosten betragen 45.000 Rupien pro Jahr.
Vier Jugendliche besuchen die Universität im nahegelegenen Solan und studieren Business Accounting sowie English honour, bzw. Management. Die Jahresgebühr für die Universität beträgt 165.000 Rupien pro Person.
Manche der jungen Leute entscheiden sich auch für den Weg als Mönch oder Nonne und bleiben für weitere umfangreiche Studien im Kloster, bevor sie sich für eine bestimmte Aufgabe entscheiden. Einige haben sogar schon BÖN-Zentren in den USA und Europa gegründet.
Aktuelle Aktivitäten
Nach Lhosar, dem nächsten Neujahrsfest, werden weitere 20 Jungen und rund 10 Mädchen für beide Klöster erwartet. Für die Jungen entsteht gerade eine neue Unterkunft, um dem Zuwachs gerecht zu werden. Der Neubau wird ab Januar 2024 bezugsfertig. Für die letzten Arbeiten fehlen aber derzeit rund 25.000 Euro, ganz abgesehen von den Unterrichtsmaterialien sowie Geld für Betten, Tische, Stühle, Bekleidung, Essen und mehr. Wir konnten den Rohbau besichtigen und den davor entstehenden Spielplatz erahnen.
Nach Lhosar, dem nächsten Neujahrsfest, werden weitere 20 Jungen und rund 10 Mädchen für beide Klöster erwartet. Für die Jungen entsteht gerade eine neue Unterkunft, um dem Zuwachs gerecht zu werden. Der Neubau wird ab Januar 2024 bezugsfertig. Für die letzten Arbeiten fehlen aber derzeit rund 25.000 Euro, ganz abgesehen von den Unterrichtsmaterialien sowie Geld für Betten, Tische, Stühle, Bekleidung, Essen und mehr.
Wir konnten den Rohbau besichtigen und den davor entstehenden Spielplatz erahnen.
Durch die aktive Hilfe und das persönliche Engagement von Freunden des BÖN kann diese Tradition erhalten werden. Viele Kinder bekommen eine sehr gute Ausbildung in einer sicheren und liebevollen Umgebung, und lernen, weltliche und spirituelle Werte zusammenzubringen.
Der Abt - His Holiness
Nach dem Tod von His Holiness 33rd Menri Trizin Lungtok Tenpai Nyima Rinpoche am 14. September 2017 wurde am 1. Januar 2018 Lungtok Dawa Dhargyal Rinpoche zum neuen Oberhaupt als 34th Menri Trizin gewählt. Das uralte Auswahlverfahren der BÖN-Tradition hatte mehrere Wochen gedauert. Die Inthronisation fand schließlich am 6. September 2018 statt.
Das Museum
Zur lebendigen Erinnerung an Trizin Lungtok Tenpai Nyima Rinpoche wurden alle Utensilien seines Lebens zusammengetragen und können in Menri besichtigt werden. Eine lebensgroße Statue von ihm sitzt neben dem Bett. Das Museum entstand in nur zwei Monaten.
Die Krankenabteilung
Eine Ärztin kümmert sich zusammen mit ihrer Assistentin um das gesundheitliche Wohl der Menschen im Kloster. Sie verwenden Kräuter, arbeiten mit Akupunktur, Moxa, Massage und mehr. Die Kräuter werden vom Kloster selbst gesammelt, getrocknet und in einem langwierigen Verfahren weiter verarbeitet. Jene Kräuter und Wurzeln, die nicht im weiten Umkreis vom Kloster wachsen, werden aus Nepal und Tibet besorgt.
Uns wurde Zugang zu vielen Gebäuden und Räumen gewährt. Unsere Führer haben sich viel Zeit genommen, uns alles zu zeigen. Der Kontakt mit den Kindern war für uns eine wahre Freude!
Mit Freude und Dankbarkeit schauen wir auf unsere 20jährige ehrenamtliche Tätigkeit zurück, die darin besteht, diesen Kindern ein Zuhause und eine Ausbildung für ein besseres Leben zu ermöglichen.
Leuchtende Kinderaugen sagen mehr als Worte.
Angelika Gordon
Janine Guldener